Willkommen zu diesem Webinar zu den Optionstools von Interactive Brokers. Heute möchten wir Ihnen zeigen, wie Sie viele der kostenlos in der Trader Workstation verfügbaren Tools nutzen können, um Ihre Kenntnis der Plattform zu verbessern, und wie Sie diese in Ihre Trading-Strategien aufnehmen können. In früheren aufgezeichneten Webinaren, die im Lerncenter-Bereich der Website von Interactive Brokers verfügbar sind, wurden die Funktionsweisen des Probability Labs, des Option Strategy Labs und des Volatility Labs erläutert. Heute werden wir einen Blick auf diese verschiedenen Labs werfen und uns weitere Bereiche der TWS anschauen.
Im IB Probability Lab können Anleger die implizierte Wahrscheinlichkeitsverteilung für den Kurs eines Wertpapiers auf Basis ihrer eigenen Zukunftsprognosen neu zeichnen.
Im IB Strategiescanner können Sie den zukünftigen Wert eines Aktienkurses oder den implizierten Volatilitätswert verändern.
In beiden Fällen erstellt das Tool maßgeschneiderte Optionsstrategien, die in dem Fall, dass Ihre Prognose zutreffender ist als die aktuelle Voraussage des Marktes, für Sie zu einem profitablen Ergebnis führen könnten.
Das IB Volatility Lab veranschaulicht die aktuell vorherrschende und historische Einschätzung des Volatilitätsgrades einer Aktie im Laufe der Zeit. Dieses Tool erstellt keine Strategien, doch es wurde entwickelt, um dem Benutzer zu helfen, historische Volatilitätswerte zu betrachten und zu erwägen, wie diese in die zukünftige Entwicklung der Volatilität einbezogen werden können.
Die vorstehend erwähnten Tools können äußerst nützlich für Anleger sein, doch jedes dieser Tools benötigt zunächst einen „Katalysator“ zur Strategiefindung. Viele Anleger sind mit bestimmten Wertpapieren sehr vertraut, da sie möglicherweise über langjährige Kenntnisse des Unternehmens verfügen oder es eine besondere Rolle in der wirtschaftlichen Entwicklung spielt. Ganze Aktiengruppen können mitunter für längere Zeiträume zum „Publikumsliebling“ werden. In jüngster Zeit haben sich sogenannte „Momentum Stocks“ (Impuls-Aktien), wie zum Beispiel Netflix, Tesla, Facebook und Twitter, zu beliebten Beteiligungen entwickelt.
Viele Trader und Anleger beobachten Unternehmen in einer spezifischen Branche, während andere ihre persönlichen Favoriten haben, deren Geschäftsmodell sie genau kennen und mit deren Geschäftsführung sie sich vertraut gemacht haben. Manche Anleger begeistern sich für eine bestimmte Aktie und suchen dann nach Informationen, um Ihre Einschätzung zu untermauern. Viele Optionshändler, die sich des Hebeleffekts bewusst sind, den Optionen bieten, suchen nach Gelegenheiten (häufig kurzfristige) Positionen einzugehen, während sie auf die nächste große Kursbewegung eines Wertpapiers warten. Sie beobachten die Aktivitäten anderer Trader auf dem Optionsmarkt und haben stets ein Auge auf Anpassungen der Wall-Street-Analysten an ihren Aktien-Ratings. Wir können aktiv gehandelte Optionskontrakte mithilfe der Marktscanner von IB beobachten. Die dort beobachtbaren Aktivitäten sind häufig hilfreich bei der Ideenfindung zu einzelnen Aktien. Als Hauptquelle für Aktienpreiskatalysatoren wird jedoch die Einschätzung der Wall Street hinsichtlich der zukünftigen Entwicklung einer Aktie angesehen.
Bedeutende Wall-Street-Unternehmen wie Morgan Stanley, Goldman Sachs und viele andere verfügen über eigene Marktanalyseteams, die die Schicksale und Entwicklung einzelner Unternehmen und weiter gefasster Wirtschaftssektoren verfolgen. Die meisten Wertpapieranalysten vertreten eine besonders ausgeprägte Meinung in Bezug auf Unternehmen, die sie beobachten, und sie versuchen, Umsatzzahlen, Margin und Gewinne im Zeitverlauf vorherzusagen. Auf Basis solcher Prognosen und Wettbewerbsanalysen erstellen Aktienanalysten üblicherweise eine 12-Monats-Prognose für die Aktienpreisentwicklung, die häufig deutlich über dem aktuellen Handelspreis der Aktie des Unternehmens liegen kann.
In der Vergangenheit kam es immer wieder zu Vorfällen, bei denen Wall-Street-Analysten beschuldigt wurden, übermäßig optimistische Prognosen in Bezug auf einzelne Unternehmen angegeben zu haben. Die Ursache hierfür lag teilweise in ungebührlichen Verbindungen zwischen Investmentbanking und anderen Bereichen der Bank. Zum Beispiel konnte es vorkommen, dass ein Analyst eine starke Kaufempfehlung für ein Unternehmen aussprach, sobald das IPO-Team die Aktien dieses Unternehmens auf den Markt gebracht hatte. Hierdurch wurde diese Aktie seinen Kunden empfohlen, für die der Investmentbanker ebenfalls Transaktionen ausführte. Nach dem Platzen der Dotcom-Blase um die Jahrtausendwende wurde das Investmentbanking-Modell der Wall Street radikal umstrukturiert.
Heute müssen Analysten jegliche eigenen oder im Familienbesitz befindlichen Beteiligungen an Unternehmen, mit denen sie beruflich in Berührung kommen, offenlegen. Ebenso muss das Unternehmen alle zahlungsbasierten Beziehungen zu anderen Firmen offenlegen, die der Analyst bewertet.
Kursziele und Analyseergebnisse werden an zahlende Kunden versendet und über Nachrichtendienste veröffentlicht. Informationsdienstleister wie Bloomberg oder Thomson Reuters verfassen Analystenberichte und Kursziele, die sich schnell in der Öffentlichkeit verbreiten können. In machen, jedoch nicht allen Fällen können Upgrades oder Downgrades von Analysten die Ursache nachhaltiger Kursbewegungen einer Aktie sein - insbesondere dann, wenn die Ursachen der Ratinganpassung durch die Medien publik gemacht werden.
Wenn Sie Thomson Reuters Street Events abonnieren, erhalten Sie automatisch täglichen Zugang zu unserem IB-Börsenspiegel. Im Börsenspiegel finden Sie im Abschnitt „Analystenaktivität“ Upgrades, Downgrades und Aufwärts-/Abwärts-Kursanpassungen. Den IB-Börsenspiegel können Sie öffnen, indem Sie oben im Fenster Ihrer klassischen TWS das Menü „Kalender“ öffnen und dort „Börsenspiegel“ auswählen. Falls Ihr Bildschirm diese Schaltflächen aktuell nicht anzeigt, sollten Sie über das Menü „Bearbeiten“ die globale Konfiguration öffnen und auf die Zeile „Anzeige“ klicken. Kontrollieren Sie dort, dass die Kontrollkästchen „Symbolleiste anzeigen“ und „Symbole anzeigen“ unter Optionen markiert sind. In der Mosaic-Ansicht finden Sie den Börsenspiegel, wenn Sie das Drop-Down-Menü „Neues Fenster“ öffnen und im Abschnitt „Informationssystem“ den Punkt „Eventkalender“ anklicken. Alternativ können Sie auf die Schaltfläche Eventkalender klicken und dort den Börsenspiegel auswählen.
Weiterhin können Sie über Ihren TWS-Account Morningstar Research und Zacks Equity Research abonnieren, die jeweils ihre Schätzungen für Aktienkurse von Unternehmen abgeben.
Wenn Sie in Ihrem IB-Account außerdem über ein Abonnement für Thomson Reuters verfügen, können Sie problemlos jedes Ihrer Hauptfenster in der TWS so konfigurieren, dass es ein Konsensrating für die Aktie anzeigt. Klicken Sie hierzu auf einen beliebigen Spaltenkopf und wählen Sie eines der verfügbaren Felder aus dem Menü „Fundamentaldaten“ aus. Unter den Spalten finden Sie auch die Angabe „Durchschnittskursziel“, die als Ergänzung zum Aktienkurs sehr nützlich ist. Das Durchschnittsrating ist eine quantitative Auswertung der kollektiven Analysten-Einschätzungen zu einer Aktie. Wenn Sie mit dem Mauszeiger auf das Feld „Durchschnittsrating“ für eine Aktie zeigen, wird ein Pop-Up-Fenster angezeigt, in dem Sie die Anzahl an Analysten sehen können, die die Aktie mit „Kaufen“, „Verkaufen“ oder „Halten“ bzw. als „Underperformer“ oder „Outperformer“ bewertet haben, sowie die Gesamtanzahl an Ratings und das Durchschnittsergebnis. Eine weitere Spalte ist der Wert „Unterschied Analystenziel/Kurs in %“. Dieser Wert vergleicht den letzten gehandelten Kurs mit dem Durchschnittskursziel. Für eine Aktie, die bei $100 notiert und deren Durchschnittskursziel bei $110 liegt, würde Ihnen eine Abweichung von 10% angezeigt.
Es ist möglich, noch einen Schritt weiter zu gehen und die IB-Marktscanner so zu konfigurieren, dass Sie Ihnen helfen, interessante Aktivitäten bei Aktien und Optionen im Verlauf des Handelstages zu identifizieren.
Über das Menüband am oberen Seitenrand können Sie auf eine Reihe von Marktscannern zugreifen. Diese Funktion können Sie in dem Drop-Down-Menü mit dem Titel „Schaltflächen hinzufügen“ aktivieren. Sie können Ihre eigenen Scanner erstellen oder über das Menü am rechten Fensterrand auf alle voreingestellten Scanner zugreifen. Sie können nach Scannern für Optionen filtern, indem Sie das Wort „Option“ in das Suchfenster eingeben.
Es ist möglich, Aktien in Bezug auf deren Optionsaktivität genauer zu betrachten, indem Sie die Aktie über den vordefinierten Scanner „Führend nach Optionsvolumen“ suchen. Dieser konfigurierbare Scanner ordnet Kontrakte nach Volumen in einem Ranking, Es beinhaltet beliebte ETFs und verfügt über die Spalte „Zeit im Scan“. Desen Timer sollten Sie durch Zugriff auf diese Seite starten, sobald die Märkte an jedem Tag öffnen. Dies gibt Ihnen die Möglichkeit, die Daten nach kürzester/längster Dauer zu sortieren, und zu erkennen, wenn im Tagesverlauf große Transaktionen ausgeführt werden. Einige Ticker treten regelmäßig auf, da sie bei aktiven Optionshändlern beliebt sind. Andere Namen tauchen eher sporadisch auf. Dies können Sie sehen, wenn Sie die bestehenden offenen Positionen mit dem aktuellen Tagesvolumen vergleichen.
Um zum ursprünglichen Punkt zurückzukehren, gibt es bestimmte Felder, die Sie in Standardscannern oder vordefinierten Scannern ergänzen können, um Ihre Trading-Ideenfindung anzuregen. Wenn Sie über ein Abonnement für Daten von Thomson Reuters verfügen, können Sie auf Konsensprognosen für Aktien zugreifen und diese Spalte zu Ihrem Scanner hinzufügen. Sie können auch das Verhältnis der durchschnittl. 12-Monats-Kursvorhersage zum aktuellen Handelspreis hinzufügen, sodass Sie auf einen Blick sehen können, ob das Kursziel über oder unter dem aktuellen Handelspreis liegt.
IB bietet zahlreiche integrierte Scanfunktionen an, die Sie durch Filter verfeinern können, um beispielsweise nur eine spezifische Branche zu betrachten oder eine Mindest-Marktkapitalisierung festzulegen. Diese Spalten können zu allen TWS-Seiten oder Marktscannern hinzugefügt werden und können sich bei der Ideenfindung als sehr nützlich erweisen.
So nutzen IB-Analysten beispielsweise regelmäßig den Scanner „Aktivste Werte nach Optionsvolumen“, den Sie in der Kategorie „Finanzinstrument“ unter „US-Aktien“ finden. Werfen Sie einen Blick auf die Parameter, tippen Sie Optionen ein und sehen Sie sich die entsprechenden Ergebnisse an. Standardmäßig ist dieser Scan nach Optionsvolumen sortiert, doch Sie können die gesamte Tabelle nach jedem Spaltenkopf Ihrer Wahl sortieren. Folglich könnten Sie die Anzeige nach Ziel-/Kurs-Abweichung sortieren, um zu sehen, welche besonders über- oder unterbewerteten Unternehmen auffällig starke Optionsaktivitäten verzeichnen.
Wie bereits zuvor erwähnt, erstellen Wall-Street-Analysten 12-Monats-Kursprognosen, die für den Anleger in der Zwischenzeit ein erhebliches Maß an Unsicherheit und Risiko bergen. Die Lage des Unternehmens oder sogar des Marktes insgesamt kann im Laufe dieser 12 Monate durchaus leiden. Zudem sollte stets bedacht werden, dass Wall-Street-Analysten häufig - aus Gründen, die für den normalen Anleger nicht unbedingt ersichtlich sind - recht rosige Ansichten hinsichtlich der Unternehmen vertreten, die sie beobachten.
Nichtsdestotrotz kann die Möglichkeit, einen Wall-Street-Konsens abzurufen, als eine Art Katalysator im vorstehend erwähnten Sinne fungieren, selbst wenn dieser Konsenswert noch 12 Monate in der Zukunft liegt. Wichtig ist es stets zu bedenken, dass diese Informationen, über die Sie verfügen, auch allgemein öffentlich verfügbar sind und es viele clevere Anleger gibt, die stets schneller mehr über eine Aktie wissen als der Rest der Finanzwelt. Die offensichtliche Frage lautet „Wie kann ich diese Informationen nutzen?“. Bevor wir uns der Beantwortung dieser Frage widmen, sollten noch einige Aspekte zu Charts in der TWS erwähnt werden, die bei der Entwicklung von Trading-Ideen nützlich sein können.
Anleger können über die TWS historische Charts abrufen. Hierzu müssen Sie lediglich mit der rechten Maustaste auf den Aktienticker klicken und anschließend den Punkt „Charts“ auswählen. Der Benutzer kann auswählen, welcher Zeitrahmen für die Aktie angezeigt werden soll. Eine gute Ausgangsbasis ist eine historische 1-Jahres-Ansicht für die Aktie, um einen Eindruck von der Kursspanne der vergangen 12 Monate zu gewinnen.
Einer der gängigsten Begriffe in der Themenwelt der Optionen ist die implizierte Volatilität. Einfach gesagt handelt es sich hierbei um ein Konzept, dass die durch den Optionsmarkt erwartete Entwicklung eines Aktienkurses über einen Zeitraum in der Zukunft hinweg ausdrückt. In der Regel sprechen wir von implizierter Volatilität über 30 Tage. Wenn wir wissen möchten, wie schwankungsanfällig sich eine Aktie in der Vergangenheit verhalten hat, werfen wir einen Blick auf die historische Volatilität. Für Anleger ist es sinnvoll, die historische und implizierte Volatilität zu vergleichen, denn so wie Tag auf Nacht folgt, können auch die Ereignisse der Vergangenheit eine gute Orientierung dafür bieten, was möglicherweise in der Zukunft geschieht.
Wenn Sie einen Chart ausgewählt haben, öffnen Sie oben links im Fenster die Chart-Parameter-Anzeige. Beachten Sie, dass Sie für Optionen die implizierte Volatilität, die historische Volatilität, das Optionsvolumen und die Gesamtmenge offener Optionspositionen für die Aktie zu Ihrem Chart hinzufügen können. So können Sie bei der Betrachtung des Charts jeder beliebigen Aktie auf einen Blick den Volatilitätsgrad und das Maß an Interesse unter Optionshändlern sehen. Diese Konzepte können insbesondere sehr relevant sein, wenn Sie ungewöhnliche Kursbewegungen identifizieren möchten. Bitte beachten Sie, dass Sie in den Charteinstellungen auch die Möglichkeit haben, eine geschätzte Kursspanne hinzuzufügen, wenn das entsprechende Kontrollkästchen markiert ist. Mithilfe dieser Funktion können Sie 1, 2 oder 3 Standardabweichungen in Ihrem Diagramm abbilden lassen. Schließen Sie das Chart-Parameter-Fenster. Greifen Sie dann den Pfeil in der unteren rechten Ecke des Charts und ziehen Sie ihn nach rechts, um den gewünschten Zeithorizont zu erweitern. Dies zeigt die statistische Wahrscheinlichkeit der Preisstreuung für den gegebenen Zeitraum in 68, 95 und 99 Prozent der Fälle an.
Ganz gleich, ob Sie sich auf Konsens-Durchschnittsprognosen, das Kursziel eines spezifischen Analysten, starke Optionsaktivität oder einfach Ihre persönliche Einschätzung stützen - nun ist es Zeit, diese Prognosen durch die in der TWS verfügbaren Tools laufen zu lassen.
Wenn zum Beispiel eine Analystenprognose bei $80.00 für Aktien der Firma XYZ liegt, während sich der aktuelle Handelspreis auf $60.00 beläuft, bietet es sich an, einen Vergleich zu ziehen. Eine solche Prognose können Sie in eine Vielzahl an Tools der TWS einspeisen, um die Entdeckung von Handelsgelegenheiten anzuregen.
Wenn Sie die Wahrscheinlichkeitsverteilung im Probability Lab entsprechend der Prognose anpassen, werden Sie wahrscheinlich sehen, dass die Erwartungshaltung des Optionsmarktes erheblich von dieser Prognose abweicht. Ebenso unterscheidet sich der aktuelle Wert der implizierten Volatilität vermutlich erheblich von der historischen Volatilität, die die Aktie im Zeitverlauf verzeichnet hat.
Wenn Sie im Probability Lab den Aktienkurs verändern, achten Sie auf die Auswirkung auf die Vorhersage der implizierten Volatilität - diese verändert sich ebenfalls. Möglicherweise möchten Sie die Entwicklung der implizierten Volatilität im Volatility Lab gegenprüfen. Dort können Sie sehen, wie schwankend sich die Aktie genau verhalten hat, indem Sie sich die historische Volatilität anschauen. An dieser Stelle müssen Sie natürlich nach Ihrem eigenen Ermessen zu einer Einschätzung kommen, was unter den gegebenen Umständen ein angemessener Volatilitätswert wäre. Unter Umständen werden Sie sehen, dass die implizierte Volatilität geringer oder höher ist, als zum Beispiel für einen steigenden Aktienkurs in der Wahrscheinlichkeitsverteilung erwartbar. Folglich könnten Sie den Wert der implizierten Volatilität erhöhen und dann den Aktienkurs erneut anpassen.
Wenn Sie mit den Kurs- und Volatilitätsprognosen Ihrer persönlichen Vorhersage zufrieden sind, können Sie auf die Schaltfläche „Strategie erstellen“ klicken und sich die Strategien ansehen, die das System für Sie generiert.
Weiterhin sollten Sie ähnliche Kurs- und Volatilitätsprognosen in den IB-Optionsstrategiescanner eingeben. Anschließend können Sie die Ergebnisse gegenüberstellen und vergleichen. Bedenken Sie jedoch, dass Sie im IB Volatility Lab Kurs und Volatilität anpassen können, im IB Optionsstrategiescanner jedoch nur jeweils einen der Werte und nicht beide gleichzeitig. Es kann weiterhin nützlich sein, das Delta-Diagramm zu vergleichen, wenn Sie verschiedene Transaktionen gegeneinander abwägen. Dies vermittelt Ihnen einen Eindruck des Risikos, das Sie im jeweiligen Fall eingehen würden.
Wir werden häufig gefragt, ob es möglich ist, diesen Prozess in entgegengesetzter Richtung zu durchlaufen, sodass eines der IB Labs Transaktionen betrachtet, die Sie einstellen möchten. In gewisser Weise ist dies möglich. Zunächst müssen Sie eine Reihe an Preisprognosen eingeben. Sobald Sie einige Strategien erstellt haben, können Sie sich das Strategieanpassungs- und Ordereingabefenster vornehmen. Dort können Sie einige Spalten anpassen, wie zum Beispiel die Spalte „Aktion“ für Kaufen/Verkaufen, das Verhältnis, die Art der Transaktion, das Fälligkeitsdatum, den Basispreis und die Art des Puts oder Calls. Auf diese Weise verändern Sie die Beschaffenheit der vom System generierten Strategie grundlegend, doch Sie können möglicherweise ein für Ihre Bedürfnisse passenderes Ergebnis erzielen oder das Profil einer Transaktion, die Sie bereits eingegangen sind, besser beobachten.
Zwei nützliche Scanner für die Ideenfindung im Bereich Volatilität sind „Höchste implizierte Optionsvolatilität“ und „Hohe impl. Optionsvolatilität gegenüber hist. Volatilität“. Wenn Sie keine weiteren Filter anwenden, werden Ihnen möglicherweise Optionen mit extrem hohen implizierten Volatilitätswerten angezeigt, die keine wirklich tauglichen Handelsgelegenheiten bieten. Daher kann es sinnvoll sein, einige Filter auszuwählen, wie zum Beispiel „Marktkapitalisierung über 1000 Mio. ($1 Mrd.)“, „Preis über $5.00“, „Volumen über 1 Mio. Aktien“ und „Durchschnittl. Optionsvolumen von über 200 Kontrakten“.
Bitte beachten Sie, dass auch Marktscanner für die „Niedrigste implizierte Optionsvolatilität“ und „Geringe impl. Optionsvolatilität gegenüber hist. Volatilität“ verfügbar sind.
Die grundsätzliche Annahme ist, dass Aktien mit einer hohen bzw. relativ betrachtet hohen implizierten Volatilität potenziell attraktive Kandidaten für den Verkauf von Optionsprämien über Straddles und Strangles sind. Wenn Sie mit der Konfiguration Ihres Marktscanners zufrieden sind, können Sie als nächstes über das IB Volatility Lab und den IB-Optionsstrategiescanner die Volatilitätslage betrachten und sich genauer mit möglichen Trading-Strategien auseinandersetzen. Wenn Sie dies über den Strategiescanner tun möchten, wählen Sie zunächst einen Ticker mit einer hohen implizierten Volatilität und gehen Sie dann in den Strategiescanner. Gehen Sie in den Scannerbearbeitungsmodus und richten Sie den Scanner so aus, dass er nach sinkender Volatilität im Laufe der nächsten Optionsverfallszeiträume sucht. Da wir uns gezielt auf das Zeichnen von Prämien und das Erzielen eines Ertrags aus Straddle- oder Strangle-Transaktionen konzentrieren, könnten wir die Filterkriterien zusätzlich auf Credit-Prämien einschränken.
Im Strategiescanner-Fenster sollten Sie Short-Strangle-, Short-Straddle- oder Iron-Condor-Kombinationen aufgelistet sehen. Wenn Sie einen Blick auf die rechte Seite des Bildschirms werfen, sehen Sie den Spaltenkopf mit den Break-Even-Werten der Transaktionen. Diese Werte sollten Sie mit dem Kurs des Basiswerts vergleichen, den Sie oben im Scanner angezeigt sehen. Dies sollte Ihnen gleich ein Gefühl für den Einfluss einer hohen oder relativ hohen implizierten Volatilität auf eine Aktie geben.
Vielleicht interessiert es Sie auch, über das Chart-Fenster die Performance der Aktie im Zeitverlauf zu betrachten und abzuschätzen, wie sich der Aktienkurs von nun an bis zur Fälligkeit der Option entwickeln wird. Das ist natürlich nicht einfach, doch bei einer Aktie mit hoher Volatilität können Sie über Basispreise nachdenken, die als Grenzwerte für die zukünftigen Fluktuationen des Aktienkurses fungieren könnten.
Kehren Sie zum Fenster Strategieanpassung/Ordereingabe zurück und weiten Sie die Basispreise ggf. etwas aus, um zu sehen, wie sich dies auf die Prämie der Transaktion auswirkt und wie sich die Break-Even-Werte verändern, wenn Sie die Basispreise anpassen. Trader zeichnen häufig Prämien mit Blick auf den einsetzenden Zeitwertverfall, der durch die „griechische“ Messgröße Theta ausgedrückt wird. Viele Optionshändler kaufen die Position anschließend vor Fälligkeit zurück, sofern Sie nicht sicher sind, dass Sie die Position bis zur Fälligkeit laufen lassen können, ohne dass diese ausgeübt wird. Sie können die Auswirkungen einer Transaktion im Zeitverlauf betrachten, wenn Sie Theta aus dem Drop-Down-Menü im Fenster „Strategieperformance im Vergleich“ auswählen. Denken Sie daran, die vertikale weiße Linie zu versetzen, um das Datum weiter zu verschieben. Auf diese Weise können Sie mehrere Strategien gegenüberstellen um herauszufinden, wo der stärkste Zeitverfall auftritt.
Optionshändler schauen häufig auf den Zeitverlauf, um festzustellen, ob für einen bestimmten Basispreis eine Volatilitätsveränderung auftritt oder ob Prämien von ihrem üblichen Verhältnis abweichen. Wenn Sie sich die Schiefe ansehen und prüfen, vor wie langer Zeit die Ausweitung der Spreads ggf. eingesetzt hat, gewinnen Sie ein besseres Gefühl für die Geschehnisse. Wenn die implizierte Volatilität des nächsten Fälligkeitsmonats die Volatilität späterer Monate übersteigt, werden Optionshändler unter Umständen die kurzfristigere Volatilität verkaufen und die spätere Volatilität kaufen. Dabei spekulieren sie darauf, dass sie einen Spread-Gewinn mitnehmen können, wenn sich die Volatilität wieder normalisiert. Auch dieses Phänomen können Sie im Volatility Lab genauer betrachten.
Hoffentlich hat dieses Webinar Ihnen gezeigt, dass es zahlreiche Möglichkeiten gibt, sinnvolle Zielvorstellungen für die Bewegung eines Aktienkurses im Zeitverlauf zu ermitteln. Sie können entweder Ihre eigenen Analysen durchführen und Ihre eigenen Prognosen erstellen, oder Sie verlassen sich auf die Einschätzungen anderer. Die Prognosen des Optionsmarktes richten sich schlicht nach dem Aktienkurs und spiegeln Call- oder Put-Käufe aus dem Geld liegender Basispreise nicht immer wieder. Wenn anhaltende Käufe von entweder Puts oder Calls für den Optionsmarkt nicht nachvollziehbar sind, reagiert der Markt defensiv und treibt den implizierten Volatilitätswert so lange in die Höhe, bis die Eröffnung von Positionen nachlässt. Da die implizierte Volatilität unter Optionshändlern häufig als Abwehrmechanismus fungiert, ergeben sich viele Situationen, in denen Handelsmöglichkeiten mit einer Gewinnchance auftreten. Durch die Nutzung der verschiedenen Options Labs von IB haben Sie nun die Mittel zur Hand, um die Entwicklung der Volatilität im Zeitverlauf und über verschiedene Fälligkeiten im Vergleich zu analysieren. So können Sie leichter zu einer Einschätzung gelangen, ob etwaige Abweichungen eine Handelsgelegenheit mit realistischer Gewinnaussicht bieten. Damit kommen wir nun zum Ende und können uns Ihren offen gebliebenen Fragen zuwenden.
Der Online-Handel mit Aktien, Optionen, Futures, Währungen, ausländischen Papieren und festverzinslichen Produkten kann mit dem Risiko von erheblichen Verlusten einhergehen. Der Handel mit Optionen ist nicht für alle Anleger/-innen geeignet. Weitere Informationen können Sie dem Dokument „Characteristics and Risks of Standardized Options“ (Besonderheiten und Risiken standardisierter Optionen) entnehmen.
Bitte beachten Sie, dass Ihre Einlagen Risikokapital darstellen und Ihre Verluste den Wert Ihrer ursprünglichen Investition übersteigen können.
Interactive Brokers (U.K.) Limited ist von der Financial Conduct Authority zugelassen und wird von dieser reguliert. FCA-Referenznummer: 208159.
Kryptoanlagen werden in Großbritannien nicht reguliert. Interactive Brokers (U.K) Limited (IBUK) ist bei der Financial Conduct Authority unter den „Money Laundering, Terrorist Financing and Transfer of Funds (Information on the Payer) Regulations 2017“ als Firma für Kryptoanlagen registriert.
Interactive Brokers LLC wird von der US SEC und der CFTC reguliert und ist Mitglied des SIPC-Entschädigungsprogramms (www.sipc.org).
Das UK-FSCS-System kommt nur unter bestimmten Bedingungen zur Anwendung.
Bevor Kundinnen und Kunden mit dem Handeln beginnen, müssen sie die entsprechenden Risikoinformationen in unseren Warnhinweisen und Offenlegungen durchlesen.
Eine Liste der weltweiten IBG-Mitgliedschaften finden Sie in unserer Börsenübersicht.